In der Krise durch die Corona-Pandemie geriet und gerät die Kultur unter starkem Druck. Unter diesem Eindruck entstand der Slogan "Ohne Kunst und Kultur wird's still" durch eine bundesweite Initiative. Dieser Slogan drückt auch aus, welchen Stellenwert ich der Kultur zurechne.

Meine in Samtens lebenden Großeltern waren häufig im Putbusser Theater. Auch für mich waren diese Tage, wenn Oma und Opa sich fein machten und mitten in der Nacht beschwingt wieder nach Hause kamen, aufregend. Erst später wurde mir klar, dass es überhaupt keine Selbstverständlichkeit ist, auf dem Lande Kultur auf diesem hohen Niveau zu genießen. Aber nicht nur das Niveau unseres Theaters ist im Vergleich zu anderen ländlichen Gegenden etwas Besonderes. Rügen, Hiddensee und Ummanz waren schon immer Magneten für Kreative und boten Raum zum Experimentieren. So ist eine vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft entstanden, die von den Ateliers der Malerinnen und Maler, Galerien in Sellin, Putbus, Glowe, Binz und anderswo über die Störtebekerfestspiele und die Seebühne auf Hiddensee, die Museen und Ausstellungen auf Mönchgut, in Prora, in Bergen, Garz oder in Kloster bis hin zu subkulturellen Rückzugsorten reicht, leider nicht mehr in Prora aber immer noch und lebendig wie eh und je an vielen anderen Orten der Insel.

All diese gilt es zu bewahren, zu unterstützen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu bieten! Seit 15 Jahren engagiere ich mich deshalb im Vorstand der Kulturstiftung Rügen. Wir betreiben mit überschaubarem Budget die Galerie des Landkreises in der Orangerie Putbus und versuchen mit den in Zeiten niedriger Zinsen leider ebenso niedrigen Erträgen unseres Stiftungsvermögens Künstler und Kulturschaffende zu unterstützen und zu würdigen. Seit mehr als 10 Jahren versuche ich mit anderen Mitstreitern, mit dem Swantower Musiksommer in meinem Heimatort Einheimischen und Urlaubern Freude zu bereiten.

Auch beruflich gibt es Berührungspunkte zur Kultur auf Rügen. Zu meinem Aufgabenbereich als Staatssekretär im Finanzministerium gehört zum Beispiel der Bereich der Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen und damit auch die Verantwortung für eines der Wahrzeichen unserer Insel, das Jagdschloss Granitz.

Was heißt es aber ganz konkret, mit Hilfe des Landes die Kulturlandschaft auf unseren Inseln zu bewahren, zu unterstützen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu bieten?

Aus heutiger Sicht möchte ich mich insbesondere für folgende Punkte engagieren:

• Verbesserung der Unterstützung von Künstlern und Kulturschaffenden bei der Überwindung der Pandemie

• ein vom Land betriebenes und finanziertes Bildungs- und Dokumentationszentrum in Prora

• Unterstützung der Bemühungen um ein Rügen-Museum

• Engagement des Landes für Erhalt und Pflege des Schlossparks Putbus

• Ausbau der Beratung und Unterstützung von Vereinen und Initiativen

• Begleitung eines Dialogs zum Thema Baukultur und landschaftsbezogenes Bauen

• Förderung der Einbindung regionalgeschichtlicher Themen in den Schulunterricht

• Unterstützung des Kulturtourismus

• Weiterentwicklung des Filmstandortes Rügen

Dieses kurze Papier soll Ihnen eine Vorstellung von meinen Positionen zum Themenfeld Kultur vermitteln. Einiges passt einfach nicht auf diese A4-Seite. Vielleicht habe ich aber auch Wichtiges noch nicht hinreichend im Blick. Ich wäre Ihnen deshalb sehr dankbar, wenn Sie mir Ihre Themen mitteilen und wir dazu ins Gespräch kommen könnten. Ich bin gespannt auf Ihre Anregungen und Ideen! Meine Kontaktdaten finden Sie unter Kontakt

Bis bald!

Heiko Miraß


3. Solide Finanzen für Land und Kommunen