Was klingt wie ein Durchbruch nach 25-jähriger Planung ist ein Irrweg! Ob man sich in der künstlichen Welt eines Ressorts mit Dorfplatz und Künstlerdorf und weitab des Alltags auf unserer Insel wohl fühlt, ist sicher Geschmackssache. Wichtiger ist aber die Frage, ob sich ein Projekt dieser Dimension, übrigens auch noch mit einer gigantischen Marina, die gerne vergessen wird, mit der Struktur unserer Insel und mit der Natur Rügens verträgt. Ich meine ganz klar: Nein!

Der Norden unsere Insel hat weder die Verkehrsanbindung noch das Arbeitskräftepotential für ein touristisches Megaprojekt in dieser Dimension. Es ist nicht nur der An- und Abreiseverkehr, der zusätzlichen Druck auf die ohnehin schon belastete Schaabe und die Zufahrt zum Bug erzeugen wird sondern auch der Ausflugsverkehr der tausenden Urlauber auf die Insel und nach Stralsund in der Woche.

Unlösbar scheint mir zudem das Fachkräfteproblem. Schon jetzt ist die Personalnot auf ganz Rügen ein Entwicklungshemmnis für viele Unternehmen. Wo nun in einem eng begrenzten Einzugsbereich, der sicher maximal bis Sagard und Sassnitz reicht, 600-700 zusätzliche Arbeitskräfte, viele davon sicher nur in der Hauptsaison, herkommen sollen, bleibt ein Rätsel. Wenn es überhaupt funktioniert, dann zu Lasten der vielen kleinen Familienbetriebe auf Wittow und Jasmund.

Man kann den Planungsverantwortlichen und den Investoren also nur raten: Deutlich abspecken! So wird das nichts und so wird das Projekt, wenn es denn überhaupt umsetzbar ist, immer ein Fremdkörper auf Rügen bleiben.

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